Google verweist darauf, dass Inhalte und Websites bzw. Herausgeber, die ein hohes Maß an E-E-A-T-Faktoren aufweisen, belohnt werden und rät, sich mit den Quality Rater Guidelines und den Google Kernalgorithmen vertraut zu machen. Wie genau Google jedoch E-E-A-T nutzt, um Websites, Inhalte und Autoren damit zu bewerten, wissen wir konkret nicht.

Wir haben einige mögliche Wege, wie Google E-E-A-T bewerten könnte für Sie zusammengefasst.

Was ist E-E-A-T?

Im Dezember 2022 bekam E-A-T in den Quality Rater Guidelines von Google ein E dazu und wurde somit zu E-E-A-T.

E-E-A-T steht für Experience, Expertise, Authoritativeness und Trustworthiness – auf deutsch: Erfahrung, Expertise, Autorität und Vertrauen. Dabei stellen sich zwei Fragen:

Ist E-E-A-T ein Rankingfaktor bei Google?

Die Antwort: Nein. E-E-A-T ist kein Rankingfaktor, sondern ein Konzept.

Genauer gesagt ist E-E-A-T Google’s Markenkonzept. Es dient dazu, einen Autor als eine Marke zu identifizieren, der die Faktoren Erfahrung, Expertise, Autorität und Vertrauen mitbringt. Mithilfe des Konzepts möchte Google die Qualität der Suchergebnisse und die Nutzererfahrungen mit SERPs verbessern. Doch E-E-A-T dient nicht nur Google, sondern auch Ihnen. Sie können es als Leitkonzept und Orientierungshilfe verstehen, wenn Sie Content entwickeln. Das E-E-A-T-Konzept spielt besonders für die YMYL-Seiten (Your Money or Your Life) eine große Rolle.

E-E-A-T im Überblick

Wir zeigen Ihnen im Detail, wofür die einzelnen Faktoren von E-E-A-T stehen:

Erfahrung, Expertise,

Experience + Expertise

Erfahrung und Expertise liegen sehr nah beieinander, weshalb wir sie hier gemeinsam behandeln. Die Erfahrung eines Autors wird daran gemessen, inwiefern er Erfahrungen aus erster Hand zu den Themen, über die er schreibt, besitzt. Bei der Expertise wird das Fachwissen und die Kenntnisse des Autors in einem bestimmten Themenbereich gemessen.

Authoritativeness

Autorität steht für die Reputation, also Bekanntheit eines Autors oder einer Website innerhalb eines bestimmten Themengebiets.

Trust

Steht für Vertrauen und meint die Glaubwürdigkeit des Autors oder der Website. Er setzt sich aus Faktoren wie Richtigkeit der Inhalte, Transparenz der Informationen, Kontaktinformationen zusammen.

Zwar sind alle vier Faktoren des E-E-A-T-Konzepts wichtig, doch der Wichtigste ist Trust. Denn dieser überschneidet sich mit den anderen Faktoren:

Erfahrung und Expertise sorgen beim Nutzer für Vertrauen. Ebenso wie die Autorität. Google schreibt in seinen Quality Rater Guidelines dazu folgendes:

Trust is the most important member of the E-E-A-T family because untrustworthy pages have low E-E-A-T no matter how Experienced, Expert, or Authoritative they may seem. For example, a financial scam is untrustworthy, even if the content creator is a highly experienced and expert scammer who is considered the go-to on running scams!

Dies also als Überblick, was Google unter Erfahrung, Expertise, Autorität und Vertrauen versteht. An dieser Stelle kommen wir auf die zweite große Frage:

Wie bewertet Google E-E-A-T ?
Die Antwort: Wir haben 13 mögliche Wege, wie Google das macht.

Wie bewertet Google E-E-A-T?

Google nutzt E-E-A-T, um ein besseres Verständnis für die Suche eines Nutzers zu erlangen und so die Ergebnisse besser anpassen zu können. Wir haben 13 mögliche Wege, wie Google E-E-A-T auf einer Website bewertet. Dabei teilen wir die Wege in drei Fokus-Gruppen auf:

1. Wie Google Data Science und Machine Learning nutzt, um die E-E-A-T-Faktoren zu bewerten.

2. Wie Google Links nutzt, um die E-E-A-T-Faktoren zu bewerten.

3. Wie Google Autoren bzw. Herausgeber (Websites) mithilfe der E-E-A-T-Faktoren bewertet.

Data Science und Machine Learning

1. Qualität des Content

Google verwendet E-E-A-T, um die Qualität des Herausgebers, Autors oder der dazugehörigen Domain in Bezug auf ein oder mehrere Themen zu bewerten. So sollen Qualität und Relevanz der Inhalte bewertet werden. Google bewertet jedoch nicht nur die Qualität des Autors oder eines Herausgebers mithilfe von E-E-A-T, sondern auch die Relevanz der Inhalte auf Dokumentebene. Dafür werden klassische Methoden des Information-Retrieval wie Textanalyse und Machine Learning (ML) wie Rankbrain verwendet. Die Qualität von Inhalten aus unterschiedlichen Themenbereichen kann sich jedoch sowohl positiv als auch negativ beeinflussen.

2. PageRank

PageRank ist ein ML-Algorithmus, der Google dabei hilft, die Relevanz von Websites für eine bestimmte Suchanfrage zu bestimmen. Dabei geht der Algorithmus davon aus, dass eine Website, die von vielen anderen hochwertigen Websites verlinkt wird, wahrscheinlich auch hochwertigen Inhalt enthält. Eine hohe Anzahl von Backlinks von vertrauenswürdigen Websites kann als Indikator für die Autorität innerhalb des E-E-A-T-Konzepts gewertet werden.

3. Stimmungsanalyse von Erwähnungen und Klickrate

Über Natural Language Processing kann Google Stimmungsanalysen zu der Entität, die sich aus einer Website oder einem Autor ergibt, durchführen. So kann der Autor oder die Website bei positiver Stimmung mit mehr Glaubwürdigkeit bewertet werden, bei negativer mit weniger.

Als Quelle für die Stimmungsanalyse können strukturierte und unstrukturierte Daten verwendet werden, wie zum Beispiel Bewertungen von Google Maps, TripAdvisor, Citysearch oder Yelp.

Die Entitäten werden in Datenbanken für die Stimmungsanalyse gespeichert. Dort werden sie durch Tupel in Form von Entitäts-ID, Entitätstypen und einer oder mehrerer Bewertungen dargestellt. Den Bewertungen werden unterschiedliche Punktzahlen sowie Zusatzinformationen wie dem Verfasser zugeordnet, die in der Ranking Analysis Engine berechnet werden.

Das Patent Sentiment Detection as a Ranking Signal for Reviewable Entities erörtert auch die Verwendung von Interaktionssignalen. Sie sollen als Ergänzung der Stimmung in Bezug auf das Ranking als Faktor, z.B. durch die Betrachtung von Benutzersignalen wie SERP CTR und Verweildauer.

4. Vertrauen basierend auf Wissen

Google’s wissenschaftliche Arbeit zum Thema Knowledge-Based Trust behandelt die Glaubwürdigkeit von Webseiten bestimmt durch Algorithmen. Darin werden zwei Methoden vorgestellt, um die Glaubwürdigkeit zu bestimmen: Die Analyse von Links und die Überprüfung auf Korrektheit der veröffentlichten Informationen mithilfe von Data Mining. Letzterer neuer Ansatz stützt sich laut Google auf endogene Signale – die Korrektheit der von der Quelle gelieferten Tatsacheninformationen.

Als vertrauenswürdig gelten jene Quellen, die wenige falsche Fakten enthalten. So will Google Lücken bei der Bewertung der Glaubwürdigkeit füllen, die dadurch entstanden, dass zuvor nur mit Links und Nutzerverhalten gearbeitet wurde. Dadurch rutschen nämlich weniger populäre Quellen in der Bewertung ab, obwohl sie richtige und gute Informationen lieferten.

Mithilfe dieses Ansatzes kann die Vertrauenswürdigkeit von Quellen unabhängig von ihrem Beliebtheitsgrad bewertet werden. So werden Websites, die häufig falsche Informationen bereitstellen, abgewertet und jene mit richtigen Informationen (also die im allgemeinen Konsens stehen) werden positiv bewertet und belohnt. Dadurch versucht Google Websites, die Fake News veröffentlichen, weniger sichtbar zu machen.

Links

5. Vertrauenswürdigen Seed-Sites

Wird ein Herausgeber oder ein Autor oft auf vertrauenswürdigen See-Sites verlinkt, erhöht das seine Autorität in diesem Themenbereich – auch die semantisch verwandten Schlüsselwörter werden bei dieser Bewertung einbezogen. Damit die Seed-Websites vertrauenswürdig sind, müssen sie manuell und sorgfältig ausgewählt und dürfen nur in begrenzter Zahl angewendet werden. So sollen Manipulationen vermieden werden. Der Algorithmus berücksichtigt auch die Länge des Links zwischen der Seed-Website und dem zu bewertenden Dokument. Dies kann durch die Position des Links, den Grad der thematischen Abweichung der Quelle und die Anzahl der ausgehenden Links der Quelle bestimmt werden. Interessant ist, dass Websites, die keinen direkten oder indirekten Link zu mindestens einer Seed-Website haben, überhaupt nicht in die Bewertung einbezogen werden.

6. Ankertext von Backlinks

Der Ankertext von Backlinks ist laut Google nicht nur ein Ranking-Signal für die Zielseite. Sie dient auch der Einordnung in das Thema der Domain. Im Patent Search result ranking based on trust verweist Google auf die Verwendung von Ankertexten als Bewertung des Vertrauens. Im Patent wird beschrieben, wie das Ranking-Scoring von Dokumenten mithilfe eines Trust-Labels ergänzt wird. Die Informationen für die Bewertung können aus dem Dokument selbst oder von Dokumenten stammen, auf die verwiesen wird, beispielsweise durch Linktexte. Die Trust-Labels werden der URL zugeordnet und in einer Datenbank festgehalten.

7. Links auf eigener Website

Auch Verlinkungen zu Publikationen, Interviews oder ähnlichen auf der eigenen Website erleichtert Google die Bewertung der E-E-A-T-Faktoren Autorität und Expertise bzw. Erfahrung.

Autoren/Herausgeber

8. Trust in den Autor

Im E-E-A-T-Konzept spielt der Autor die wohl tragende Rolle. Google bewertet Dokumente auch in Hinsicht auf die Glaubwürdigkeit und die Reputation eines Autors. Die Reputationswerte eines Autors setzten sich aus unterschiedlichen Punkten zusammen:

  • Reputationswerte können sich aus den unterschiedlichen Themen, zu denen er Content veröffentlicht, ergeben. Er kann also unterschiedliche Reputationen für unterschiedliche Themen haben.
  • Die Reputationsbewertung eines Autors ist unabhängig vom Herausgeber, bspw. einer bestimmten Website.
  • Duplicate Content und mehrfach veröffentlichte Auszüge aus Content können den Reputationswert eines Autors herabstufen.
  • Der Reputationswert eines Autors kann durch die Linkanzahl auf veröffentlichtem Content beeinflusst werden.

Weitere Signale die Auswirkung auf die Reputationsbewertung des Autors haben sind:

  • Dauer der Erfolgsbilanz eines Autors
  • Bekanntheitsgrad des Autors
  • Nutzerbewertung der veröffentlichten Inhalte
  • Überdurchschnittliche Bewertung von Inhalten durch einen anderen Herausgeber
  • Anzahl der veröffentlichten Inhalte
  • Regelmäßigkeit der Inhalte
  • Bewertung themenähnlicher Inhalte aus der Vergangenheit

Der Glaubwürdigkeitsfaktor des Autors soll mithilfe von Angaben zum Beruf oder der Rolle im Unternehmen bewertet werden. Zudem beeinflusst auch der Bildungsstand des Autors die Glaubwürdigkeit.

9. Bekanntheit des Autors bzw. Herausgebers

Je höher der Bekanntheitsgrad, desto glaubwürdiger der Autor – und desto höher ist seine Autorität in einem Themengebiet. Den Bekanntheitsgrad eines Autors oder Herausgebers misst Google anhand von Algorithmen, die Daten zu der Anzahl der Erwähnungen und des Suchvolumens für den jeweiligen Namen erhalten. Insbesondere auf die lokalen Suchen kann der Bekanntheitsgrad eines Herausgebers, wie beispielsweise ein Museum, Hotel oder ähnliches, Einfluss haben. Zudem wird die Bekanntheit eines Autors oder Herausgebers aus den gelieferten Informationen beispielsweise über Links, Artikel oder Verzeichnisse gemessen.

Auch Erwähnungen, beispielsweise in sozialen Netzwerken, können einen Einfluss auf den Bekanntheitsgrad eines Autors oder Herausgebers haben – natürlich nur solange diese hochwertig sind.

10. Ko-Vorkommen des Autors bzw. der Website

… mit thematisch relevanten Begriffen in Videos, Podcasts & Dokumenten

Die Häufigkeit, mit der eine Entität in crawlbaren und interpretierbaren Inhalten mit Begriffen aus bestimmten Fachgebieten vorkommt, kann Google helfen, einen Autor oder Herausgeber in einen thematischen Kontext einzuordnen.

Diese Ko-Vorkommnisse können bei der Bewertung nach E-E-A-T berücksichtigt werden, indem die Anzahl der Ko-Vorkommen sowie die Autorität und Vertrauenswürdigkeit der Quellen herangezogen werden. Mithilfe von Innovationen wie MUM können diese Inhalte neben Textinhalten auch Bilder, Video- und Audioinhalte sein.

… mit thematisch relevanten Begriffen in Suchanfragen

Ko-Vorkommen von Entitäte und thematisch relevanten Begriffen in Inhalten können Google ebenfalls bei der Bewertung des E-E-A-T helfen. Auch Ko-Vorkommen von Suchanfragen können hierbei ein wichtiges Signal sein.

Wenn viele Nutzer nach “UnitedAds SEO Beratung” suchen, kann das Hinweis darauf geben, dass UnitedAds eine Autorität für SEO Beratung innehat.

11. Vorkommen eines Themenbereichs bezogen auf Autor bzw. Website

Das Google-Patent Systems and Methods for Re-Ranking ranked Search Results beschreibt eine Methode, bei der Suchmaschinen den Beitrag eines Autors zu einem thematischen Dokumentenkorpus in die Bewertung einbeziehen können. Dadurch werden Suchergebnisse nach einem Autoren-Scoring und Zitations-Scoring verfeinert. Die Bewertung der Zitate basiert auf der Anzahl der Verweise auf die Dokumente eines Autors und dem Anteil an Inhalten, die ein Autor zu einem Korpus von Dokumenten beigetragen hat.

12. Transparenz des Autors

Transparenz ist ein weiteres Signal, das Google für die E-E-A-T-Bewertung eines Autors oder einer Website nutzt. Diese Transparenz wird beispielsweise durch Seiten wie Über uns, Autorenprofile mit Bildern, physische Adressen oder Mitgliedschaften bereitgestellt.

Ziel dabei ist es zu zeigen, dass hinter einer Webseite oder einem Autor eine echte Organisation bzw. echte Personen stehen. So wird die Expertise und Erfahrung transparent gezeigt und Vertrauen gestiftet.

13. Nutzung einer https

Zum Schluss noch eine weitere Möglichkeit wie Google die E-E-A-T-Faktoren einer Website oder eines Autors bewertet, die sich jedoch nicht ganz in unsere drei Gruppen einordnen lässt: Obwohl https sonst nur einen geringen Rankingfaktor für Google darstellen, sind sie doch sinnvoll: Nämlich in Hinblick auf das Vertrauen, also die Vertrauenswürdigkeit einer Seite. Je mehr Vertrauenswürdigkeit, desto besser.

Was ein Googler über E-A-T sagte

Marie Haynes veröffentlichte auf YouTube einen Videoausschnitt von einer Veranstaltung, bei der ein Googler sprach. In seinem Vortrag unterstrich er die Bedeutung von E-A-T.

Seine Aussagen:

  • „E-A-T gibt es bei Google nicht schon immer. Wir haben es vor etwa zehn bis zwölf Jahren entwickelt.“
  • „Ziel von E-A-T ist es, sicherzustellen, dass die Inhalte, die Menschen konsumieren, nützlich und nicht schädlich sind.“
  • „E-A-T ist ein Grundsatz, nach dem wir bei Google jeden Tag arbeiten.“
  • „Wir bewerten jede einzelne Website und jedes einzelne Suchergebnis anhand von E-A-T.“
  • „Besonders wichtig ist E-A-T bei YMYL-Anfragen (Your Money or Your Life), z. B. bei der Suche nach einer Hypothek oder der Notaufnahme.“
  • „E-A-T gilt für jede einzelne Suchanfrage, die wir bearbeiten.“

Zusammenfassung

Um die möglichen Wege, wie Google E-E-A-T in seine Bewertung von Websites, Inhalten und Autoren einbezieht, etwas vereinfachter darzustellen, haben wir sie in einer Grafik für Sie zusammengefasst.

Google-EEAT-Bwertungsmoeglichkeiten

Wenn Sie Beratung zu E-E-A-T benötigen, freuen wir uns auf Ihre Kontaktaufnahme.

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